Tipsen ist ein Unterwasserberg im Porsangerfjord, dessen Spitze bis auf 26 m Wassertiefe ansteigt. N 70° 49.542’ , E 25°52.196’ sind als Koordinaten in mein GPS 12 von Garmin eingegeben und auf die nehmen wir Kurs an diesem Samstagmorgen so gegen 3.00 Uhr.

Wir haben schon ein knappe Woche Angeln am Porsangerfjord hinter uns und wollen heute in den Stunden vor dem morgendlichen Hochwasser um kurz nach sechs den Fischen auf Tipsen nachstellen.

Als wir um 2.00 Uhr morgens aufstehen lugt die Sonne schon über den Hügel gegenüber unserer Ferienwohnung und auf der Hinfahrt dürfen wir dann diesen Anblick genießen.



Nach einer guten Stunde Fahrzeit erreichen wir unser Ziel. Ich verlangsame die Fahrt und beobachte das Echolot ..... 45m , 40m, 35m ......da kommt plötzlich Fischanzeige. Genau an der Kante steht ein riesiger Schwarm. 10 bis 15m über Grund ist alles schwarz auf dem Display. Ich bringe den Kutter in Position und wir lassen unsere Montagen ab....ein- zweinmal gepilkt.....Fisch.

Das wilde Gezappel lässt keine Zweifel darüber zu, was da an der Angel hängt . Ich hole hoch. Ein etwa 20 cm langer Kleinköhler hat sich meinen 200g Langelandpilker geschnappt.

Auch an Christas Angel ruckelt es. Sie lässt sich Zeit mit dem Hochholen. Plötzlich biegt sich die Angel zum Halbkreis, die Spitze ist fast im Wasser und die Rolle surrt. Da ist ein Großer eingestiegen.



Meter für Meter pumpt sie ihn hoch, immer wieder nimmt der Fisch Schnur. Schließlich kann ich seinen weißen Bauch im Wasser erkennen. Es ist ein kapitaler Dorsch. Er hat den Pilker genommen..... der Drilling sitzt weit im Maul. Vom Köhler keine Spur mehr.

Wir haben ihn also gefunden....... den Kleinköhlerschwarm mit Begleitung.......und die Begleitung ist in Freßlaune, das läßt Gutes erwarten.

Was sich in den nächsten drei Stunden abspielt ist Angeln vom Feinsten. Eine Fortsetzung gibts dann bei leichtem Nieselregen am nächsten Morgen etwa um die gleiche Zeit. Rund 30 Dorsche können wir erbeuten an diesen beiden Tagen..... alle so zwischen 75 cm und einem Meter Länge ..... der schwerste mit einem Gewicht von 22 Pfund. Hier ein Blick in unsere Fischkiste.



Montage ablassen.......warten bis ein Kleinköhler angebissen hat......den Zappelphilip langsam hochholen .... peng ..... Biss eines kapitalen Bartelträgers.

Nach dem Hochpumpen bekommen wir dann häufig das zu sehen.



Phasenweise funktioniert diese Methode fast auf Ansage. Klar ist, dass man dabei nicht jeden Biss verwerten kann. Bestimmt die Hälfte aller Dorschattacken können wir nicht zu unseren Gunsten entscheiden.

Nach dem Anbiss Druck ausüben und den Dorsch hochholen......oder Schnur geben und den Dorsch schlucken lassen.....mit beiden Strategien haben wir gleich guten Erfolg bzw. Misserfolg.
Mit dieser Montage habe ich zwei kapitale Bisse auf den Köhler ...... beide Male hat der Fisch wieder losgelassen. Nach der dritten Attacke hing dann ein 18-Pfünder am Pilker.



Zu unserer Freude kennt die Fressgier der Dorsche fast keine Grenzen. Selbst ein übersatter Dickbauch meint, sich immer noch einen Köhler reinsaugen zu müssen. Dieser Kerl hat es aber wohl doch ein bisschen übertrieben und seine Gier wurde ihm zum Verhängnis.



Auch wenn das Bild den Anschein erweckt, bei diesem Fisch handle es sich um einen Februarlaichdorsch...... der fette Dickbauch hat bloß einenvollen Magen.




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